Wohnquartier Mainleus

Mainleus, Bayern

Realisierungswettbewerb: 2024
Standort: Mainleus, Bayern
Nutzung: Sanierung eines Wohnquartiers
Auslober: Marktgemeinde Mainleus

Wohnen | Suffizientes Sanieren

Der Marktgemeinde Mainleus bietet sich die Chance, in zentraler Lage ein attraktives Mietwohnangebot zu schaffen, ohne neue Grünflächen zu versiegeln. In diesem Kontext wurde von SHA vorgeschlagen, die vier Bestandsgebäude des „Wohnquartiers Pölzer Straße“ baulich suffizient zu ertüchtigen, energetisch nachhaltig zu sanieren und somit Bestandswohnraum für unterschiedliche Lebensformen zur Verfügung zu stellen, welcher den heutigen und zukünftigen Anforderungen einer nachhaltigen Quartiersstruktur gerecht wird.

Freiraumkonzept | Erschließung

In diesem Zusammenhang stellt sich für die Revitalisierung des Quartiers auch ein großes Potential für den großzügigen Grünraum dar. Der neue Gehweg wird durch ein grünes Band aus Bäumen, Büschen und Pflanzbeeten begleitet. Auf die Bestandsbodenplatten der ehemaligen Garagen werden Holzboxen mit Gründächern gestellt, welche u. a. die Fahrräder aufnehmen. Die Eingänge und Treppenhäuser der Wohngebäude werden saniert, vom Hochparterre der Gebäude können die Bewohner über einen neu geschaffenen Gemeinschaftsraum und eine Freiraumtreppe direkt in den gemeinsamen Garten gehen.

 

Identität | Gestaltung | Materialien

Die Identität der Wohnhäuser soll möglichst erhalten bleiben, somit werden auch die baulichen Eingriffe und Veränderungen an der Fassade gering gehalten. Lediglich an die Süd-Fassaden der Gebäude wird eine Balkonkonstruktion aus Holz gestellt, sodass jede Wohnung einen großzügigen privaten Außenbereich erhält und zugleich vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Zudem wird mit der Konstruktion in Holzbauweise das ehemalige Dachgeschoss vergrößert und gut nutzbar gemacht.

Grundriss | Typologie | Flexibilität | Suffizientes Strukturieren

Es ist geplant, auch in die bestehende Grundrissstruktur so wenig wie möglich Eingriffe zu tätigen. Die einzelnen Geschosse werden in drei unterschiedlich große Wohnungen geteilt. Die mittlere kleine Wohnung kann eigenständig genutzt, oder im Sinne eines Schaltraumes zu den beiden größeren Wohnungen geschaltet werden. Die Grundrisse der Wohnhäuser sind somit flexibel und können je nach Bedarf und Lebensform angepasst werden.

 

Grünraumkonzept

Im gesamten Gebiet ist eine oberflächennahe Regenwasserbewirtschaftung vorgesehen. Das Wasser wird über Mulden bzw. Becken, die Teil der sanft modellierten Freiflächengestaltung sind, geleitet und der flächenhaften Versickerung und Verdunstung zugeführt. Ziel ist es, die Erdbewegungen so gering wie möglich zu halten und die Versiegelung des Bodens auf ein Minimum zu reduzieren.

Energetische Sanierung | Klima-Aspekte

Durch eine energetische Sanierung der vier Wohngebäude wird zu jeder Jahreszeit eine Behaglichkeit gewährleistet. In diesem Zusammenhang werden natürliche, nachwachsende Baustoffe als Dämmmaterial verwendet. Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen auf den Dächern versorgen die Wohngebäude mit Wärme und Strom, die Photovoltaikanlage bedient zusätzlich E-Ladestationen.

 

Projektteam SHA

Sigrid Hintersteininger

Nina Kurz

Luis Röttenbacher

Julie Siebels

 

Projektteam Roland Steinbach Landschaftsarchitekten

Roland Steinbach 

Marisa Reinmann

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